Commerzbank kann Kapitalanforderungen der European Banking Authority (EBA) aus eigener Kraft erfüllen

Commerzbank kann Kapitalanforderungen der European Banking Authority (EBA) aus eigener Kraft erfüllen

19.01.2012

Commerzbank AG / Schlagwort(e): Sonstiges

19.01.2012 / 10:17

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Commerzbank kann Kapitalanforderungen der European Banking Authority (EBA)
aus eigener Kraft erfüllen

- Commerzbank beschließt Maßnahmenpaket zur deutlichen Stärkung der
Core-Tier-1-Quote

- Nach EBA-Methodik ermittelter Core-Tier-1-Kapitalbedarf von rund 5,3 Mrd
EUR kann durch Maßnahmenpaket übertroffen werden

- Core-Tier-1-Kapitalbedarf per 31. Dezember 2011 auf Basis vorläufiger
Zahlen bereits um rund 3,0 Mrd Euro auf 2,3 Mrd EUR reduziert

- Blessing: 'Mit den eingeleiteten Maßnahmen haben wir bereits zum
Jahresende 2011 knapp 60 % der EBA-Kapitalanforderung erfüllt'

Der Vorstand der Commerzbank hat ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der
Core-Tier-1-Quote beschlossen und den Aufsichtsrat der Commerzbank darüber
informiert. Mit diesen Maßnahmen und auf Basis der aktuellen Planung will
die Commerzbank die Anforderung der European Banking Authority (EBA) in
Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro bis zum Stichtag 30. Juni 2012 aus
eigener Kraft erfüllen.

Insgesamt hat das Maßnahmenpaket ein Potenzial von rund 6,3 Milliarden
Euro. Die Maßnahmen werden nicht zulasten des kundenorientierten nationalen
und internationalen Geschäfts mit Bezug zu Deutschland und Polen gehen. Die
Commerzbank wird auch weiterhin die Kreditversorgung insbesondere für den
deutschen Mittelstand sowie für ihre Großkunden und institutionellen Kunden
sicherstellen.

Nach den Vorgaben des Europäischen Rats müssen 71 international tätige
europäische Banken zum 30. Juni 2012 eine deutlich über den geltenden
aufsichtsrechtlichen Vorgaben liegende harte Kernkapitalquote von 9 % nach
Simulation eines Teilausfalls europäischer Staatsanleihen erfüllen. Gemäß
diesem nach Methodik der EBA ermittelten Stressszenario auf Basis der
Zahlen zum 30. September 2011 hat die Commerzbank einen zusätzlichen
Core-Tier-1-Kapitalbedarf von rund 5,3 Milliarden Euro.  Die
Core-Tier-1-Quote der Commerzbank lag per 30. September 2011 bei
komfortablen 9,4 %. Zum 31. Dezember 2011 geht die Bank auf Basis
vorläufiger Zahlen von einer Core-Tier-1-Quote von rund 10 % aus.

Zur Erfüllung der durch die EBA vorgegebenen Core-Tier-1-Quote hat die
Commerzbank bereits im November 2011 umfassende Maßnahmen eingeleitet. Zum
31. Dezember 2011 hat die Bank daher auf Basis vorläufiger Zahlen ihren
Core-Tier-1-Kapitalbedarf um rund 3,0 Milliarden Euro reduziert. Dieser
Betrag ergibt sich aus einbehaltenden Gewinnen des vierten Quartals 2011 in
Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro, die einen einmaligen
IFRS-Ergebnisbeitrag aus dem Rückkauf hybrider Eigenmittelinstrumente in
Höhe von 735 Millionen Euro enthalten. In dem erwarteten
IFRS-Nachsteuergewinn für das vierte Quartal sind keine weiteren
potenziellen Wertkorrekturen auf das Portfolio griechischer Staatsanleihen
enthalten, das bereits in den Vorquartalen auf 48 % des Nominalwertes
wertkorrigiert wurde.

Darüber hinaus konnten im Vergleich zu dem von der EBA per 30. September
2011 ermittelten RWA-Wert bis zum Jahresende 2011 auf Basis vorläufiger
Zahlen die Risikoaktiva um mehr als 17 Milliarden Euro reduziert werden.
Durch dieses bereits realisierte RWA-Management wurde der Bedarf an hartem
Kernkapital um weitere rund 1,6 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden im
vierten Quartal 2011 durch effizientes Management der Kapitalstruktur
regulatorische Kapitalabzugspositionen deutlich verringert, wodurch das
Core-Tier-1-Kapital um weitere rund 200 Millionen Euro erhöht werden
konnte.

'Innerhalb von wenigen Wochen haben wir mit den eingeleiteten Maßnahmen
bereits zum Jahresende 2011 unseren Core-Tier-1-Kapitalbedarf um rund 3,0
Milliarden Euro reduziert und damit schon heute knapp 60 % der
EBA-Kapitalanforderung erfüllt. In den kommenden gut fünfeinhalb Monaten
planen wir mit mehreren Maßnahmen den Bedarf an hartem Kernkapital
zusätzlich um bis zu 3,3 Milliarden Euro zu entlasten. Wie angekündigt
können wir damit die Anforderungen der EBA aus eigener Kraft erfüllen und
haben sogar darüber hinaus noch Potenzial, um unsere harte Kernkapitalquote
weiter zu stärken', sagte Martin Blessing, Vorsitzender des Vorstands der
Commerzbank.

Unter anderem will die Bank bis zum 30. Juni 2012 die Risikoaktiva gemäß
der aktuellen Planung um weitere rund 17 Milliarden Euro deutlich
reduzieren. Dies soll beispielsweise durch den beschleunigten Abbau von
Randaktivitäten sowie fortgesetztes konsequentes RWA-Management erfolgen.
Dadurch kann der Core-Tier-1-Kapitalbedarf nochmals um rund 1,5 Milliarden
Euro entlastet werden. Außerdem sollen im ersten Halbjahr 2012 gemäß der
aktuellen Planung durch effizientes Kapitalmanagement regulatorische
Kapitalabzüge für Verbriefungspositionen deutlich verringert werden,
wodurch das Core-Tier-1-Kapital um weitere rund 350 Millionen Euro erhöht
werden soll. Hierzu sollen insbesondere entsprechende Positionen der
Portfolio Restructuring Unit (PRU) veräußert werden.

Die Bank plant zudem, die individuellen variablen Vergütungsansprüche für
das Jahr 2011 eines Großteils ihrer außertariflich beschäftigten
Mitarbeiter in Aktien der Commerzbank AG zu erfüllen. Je nach Beteiligung
der Mitarbeiter kann dies zu einer Erhöhung des Core-Tier-1-Kapitals um
rund 250 Millionen Euro führen.
 
Zusätzlich sollen die Gewinne aus dem ersten und zweiten Quartal 2012 zur
Stärkung des Eigenkapitals verwendet werden. Die Bank geht dabei auf Basis
der aktuellen Planung von einbehaltenen Gewinnen in Höhe von rund 1,2
Milliarden Euro aus, die durch das bewährte kundenorientierte
Geschäftsmodell sowie zusätzliche Kostensenkungen in Höhe von rund 150
Millionen Euro erzielt werden sollen. Dabei sind negative Ertragseffekte
aus den eingeleiteten Maßnahmen zum RWA-Management bereits berücksichtigt.
Weitere Kapitalerhöhungen beziehungsweise Umwandlungen bestehender
Kapitalinstrumente in Core-Tier-1-Kapital sind derzeit nicht Gegenstand der
genannten Maßnahmen.

Die bereits abgeschlossenen und bis Jahresmitte 2012 geplanten Maßnahmen
sollen gemäß aktueller Planung einen positiven Effekt auf den harten
Kernkapitalbedarf von rund 6,3 Milliarden Euro haben. Damit kann die Bank
die Kapitalanforderungen der EBA aus eigener Kraft erfüllen und  weiteres
Potenzial schaffen, um die harte Kernkapitalquote zu stärken.

'Die Commerzbank ist derzeit ausreichend kapitalisiert, genügt allen
gültigen regulatorischen Vorschriften des Kreditwesengesetzes und des
Baseler Komitees und verfügt über eine solide Refinanzierungsbasis. Mit dem
beschlossenen Maßnahmenpaket zeigt die Bank, dass sie die
Kapitalanforderungen der EBA auch in einem schwierigen Umfeld aus eigener
Kraft erfüllen kann. Wir bleiben dabei: Wir haben nicht vor, zusätzliche
öffentliche Mittel in Anspruch zu nehmen', sagte Eric
Strutz, Finanzvorstand der Commerzbank.

Markus Beumer, im Vorstand der Commerzbank für das Mittelstandsgeschäft
verantwortlich, betont: 'Der Abbau von nicht strategischen Risikoaktiva
wird nicht zulasten des deutschen Mittelstands gehen. Wir sind uns unserer
Verantwortung für die Kreditversorgung der deutschen Wirtschaft bewusst und
werden unseren Kunden und insbesondere dem Mittelstand auch künftig zur
Seite stehen. Im Jahr 2011 haben wir trotz Umsetzung der Maßnahmen zur
Stärkung unserer Kapitalbasis beispielsweise in Deutschland das an
mittelständische Unternehmen ausgereichte Kreditvolumen insgesamt erhöht.'

Nach Abschluss aller Maßnahmen will die Commerzbank auf Basis der aktuellen
Geschäftsplanung zum 30. Juni 2012 eine Core-Tier-1-Quote von mehr als 11,0
% erreichen. Die geplanten Maßnahmen basieren auf der gegenwärtigen
Geschäftsplanung und stehen unter dem Vorbehalt keiner weiteren
Verschlechterung der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere
auch keiner weiteren Verschärfung der Staatsschuldenkrise. Nach Abzug des
Kapitalpuffers für den von der EBA simulierten Teilausfall europäischer
Staatsanleihen in Höhe von rund 4,9 Milliarden Euro und weiteren aus der
Einführung von Basel 2,5 resultierenden Kapitalabzügen in Höhe von rund 0,4
Milliarden Euro würde die Core-Tier-1-Quote dann deutlich über der von der
EBA geforderten Quote von 9 % liegen. Damit wären nicht nur alle
bestehenden, sondern auch die am 1. Januar 2013 unter Basel 3 in Kraft
tretenden regulatorischen Mindestkapitalquoten erfüllt.

Über die bereits abgeschlossenen und bis Juni 2012 geplanten Maßnahmen
hinaus stehen der Commerzbank nach wie vor weitere Optionen zur Verfügung,
um ihr hartes Kernkapital im Bedarfsfall noch zusätzlich zu stärken. Gemäß
den Vorgaben der EBA wären die weitere Optimierung der Kapitalstruktur
sowie das Begeben von Eigenkapitalinstrumenten eine Option.



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Dr. Armin Guhl   +49 69 136 42764
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Die Commerzbank ist führend bei Privat- und Firmenkunden in Deutschland.
Mit den Segmenten Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets,
Central & Eastern Europe sowie Asset Based Finance bietet die Bank ihren
Kunden ein attraktives Produktportfolio und ist insbesondere für den
exportorientierten Mittelstand ein starker Partner in Deutschland und
weltweit. Mit zukünftig rund 1.200 Filialen verfügt die Commerzbank über
eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken. Sie hat rund
60 Standorte in 50 Ländern und betreut mehr als 14 Millionen Privat- sowie
1 Million Geschäfts- und Firmenkunden weltweit. Im Jahr 2010
erwirtschaftete sie mit 59.100 Mitarbeitern Bruttoerträge von 12,7
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