12.05.2021
Commerzbank Aktiengesellschaft
/ Schlagwort(e): Quartalsergebnis
- Erträge in Q1 um 35 % auf 2,49 Mrd. Euro gesteigert (Q1 2020: 1,85 Mrd. Euro) - Niedriges Risikoergebnis von minus 149 Mio. Euro (Q1 2020: minus 326 Mio. Euro) - Starkes Operatives Ergebnis von 538 Mio. Euro (Q1 2020: minus 278 Mio. Euro) - Konzerngewinn von 133 Mio. Euro (Q1 2020: minus 291 Mio. Euro) trotz Restrukturierungsaufwendungen von 465 Mio. Euro - Harte Kernkapitalquote auf 13,4 % verbessert - Ausblick nach gutem Jahresstart angehoben - Einigung mit Arbeitnehmergremien auf Rahmen für Stellenahbbau erzielt - Ambitionierte Nachhaltigkeitsziele festgelegt
Die im Februar mit der "Strategie 2024" eingeleitete Transformation der Commerzbank mit den vier Kernthemen Profitabilität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Kundenorientierung kommt gut voran. Wie angekündigt hat die Bank sich mit den Arbeitnehmergremien schnell auf einen Rahmeninteressenausgleich und einen Rahmensozialplan zum erforderlichen Stellenabbau geeinigt. Die verbindlichen Vereinbarungen bilden die Grundlage für einen möglichst sozialverträglichen Stellenabbau. Zuvor hatte die Bank für das Jahr 2021 bereits ein Freiwilligenprogramm zum Abbau von 1.700 Vollzeitkräften vereinbart. Tempo macht die Bank auch beim Thema Nachhaltigkeit und hat sich dafür ambitionierte Ziele gesetzt. So will sie das Volumen für nachhaltige Finanzprodukte bis Ende 2025 von zuletzt gut 100 Milliarden Euro auf 300 Milliarden Euro erhöhen. Zudem hat sich die Commerzbank als eines der ersten deutschen Finanzinstitute im Rahmen der Net-Zero Banking Alliance dazu verpflichtet, den CO2-Ausstoß für das gesamte Kredit- und Anlageportfolio bis 2050, für den eigenen Bankbetrieb schon bis 2040, bestmöglich zu reduzieren und auf Nettonull zu bringen. Die Bank macht zudem gute Fortschritte bei ihren digitalen Angeboten und beim Thema Kundenorientierung: Zusammen mit der Deutschen Börse investiert sie im Rahmen einer strategischen Partnerschaft in das Fintech 360X. Ziel ist es, neue digitale Marktplätze und Ökosysteme für existierende reale Vermögenswerte wie Kunst und Immobilien auf Blockchain-Basis zu entwickeln. Außerdem hat die Bank eine umfangreiche Kooperation für den Bereich Equity Brokerage und Equity Research mit Oddo BHF vereinbart. Die Commerzbank reduziert damit Kosten und Komplexität und verbessert gleichzeitig das Kundenangebot: Neben der marktführenden Aktienanalyse in der DACH-Region erhalten Kunden künftig einen noch besseren Zugang zu europäischen Aktienmärkten. "Wir haben bereits nach wenigen Monaten bedeutende Meilensteine unserer Transformation erreicht und wichtige strategische Projekte in allen Teilen des Konzerns auf den Weg gebracht. Diese Projekte setzen wir jetzt konsequent um. Die Einigung mit den Arbeitnehmergremien auf den Rahmen für den erforderlichen Stellenabbau ist dabei ein entscheidender Schritt", sagte Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. "Nach dem sehr guten Jahresauftakt blicken wir trotz der anhaltenden Pandemie zuversichtlich nach vorn." Die Erträge im Konzern legten im ersten Quartal vor allem dank eines starken Provisionsüberschusses und positiver Bewertungseffekte um 35 % auf 2.492 Millionen Euro (Q1 2020: 1.851 Millionen Euro) zu. Der Zinszuschuss aus dem längerfristigen Refinanzierungsgeschäft (Targeted Longer-Term Refinancing Operations, TLTRO) der Europäischen Zentralbank (EZB) belief sich im ersten Quartal anteilig auf 126 Millionen Euro. Die um Sondereffekte bereinigten Erträge stiegen auf 2.308 Millionen Euro (Q1 2020: 2.024 Millionen Euro). Damit konnte die Bank den Druck des negativen Zinsumfeldes auf den Zinsüberschuss mehr als ausgleichen. Das Risikoergebnis lag mit minus 149 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert (Q1 2020: minus 326 Millionen Euro). Das Kreditportfolio blieb trotz der anhaltenden Corona-Pandemie stabil. Das zeigt auch die mit 0,9 % (Ende 2020: 1,0 %) weiterhin niedrige Quote der Problemkredite (NPE-Quote). Die im vergangenen Jahr gebildete zusätzliche Vorsorge für im Jahr 2021 erwartete Corona-Effekte, das sogenannte Top-Level-Adjustment, lag per Ende März nahezu unverändert bei 495 Millionen Euro. Die Operativen Kosten sind auf 1.469 Millionen Euro (Q1 2020: 1.503 Millionen Euro) gesunken. Dabei profitierten die Sachkosten von geringeren Aufwendungen für Werbung, Dienstreisen und Abschreibungen. Die Belastung aus Pflichtbeiträgen stieg infolge höherer Beiträge für die Einlagensicherung und für die Europäischen Bankenabgabe weiter um fast 12 % auf 336 Millionen Euro an (Q1 2020: 301 Millionen Euro). Trotz dieser Mehrbelastung blieben die Gesamtaufwendungen mit 1.806 Millionen Euro (Q1 2020: 1.804 Millionen Euro) insgesamt stabil. In Summe belief sich das Operative Ergebnis auf starke 538 Millionen Euro (Q1 2020: minus 278 Millionen Euro). Es überkompensiert damit die im ersten Quartal gebuchten Restrukturierungsaufwendungen von 465 Millionen Euro. Das den Commerzbank-Aktionären zurechenbare Konzernergebnis betrug auch dank positiver Steuereffekte 133 Millionen Euro (Q1 2020: minus 291 Millionen Euro). Die harte Kernkapitalquote (Common-Equity-Tier-1-Quote/CET-1-Quote) stieg per Ende März 2021 auf 13,4 % (Ende Dezember 2020: 13,2 %) und liegt nun rund 380 Basispunkte über der regulatorischen Mindestanforderung (MDA-Schwelle) von aktuell 9,6 %. "Wir sind mit sehr guten Ergebnissen ins Jahr gestartet und haben inklusive des Restrukturierungsaufwands ein positives Konzernergebnis erzielt. Dazu hat besonders das starke Wertpapiergeschäft beigetragen, mit dem wir die Effekte aus dem negativen Zinsumfeld weitgehend ausgleichen konnten. Unsere verbesserte Kapitalquote gibt uns eine solide Basis für die weitere Transformation", sagte Bettina Orlopp, Finanzvorständin der Commerzbank. Entwicklung der Segmente Insgesamt erzielte das Privat- und Unternehmerkundensegment trotz des anhaltenden Drucks auf den Zinsüberschuss stabile bereinigte Erträge von 1.338 Euro (Q1 2020: 1.329 Millionen Euro). Dank des Wertpapiergeschäfts stieg der Provisionsüberschuss um mehr als 11 %. Damit konnte das Segment sinkende Beiträge aus Einlagen, der Corona-bedingt geringeren Nachfrage nach Konsumentenkrediten und den Lockdown-Effekten auf den Zahlungsverkehr ausgleichen. Der Zinsüberschuss sank infolge des anhaltenden negativen Zinsumfeldes um rund 10 %. Dank eines deutlich niedrigeren Risikoergebnisses erwirtschaftete das Segment ein Operatives Ergebnis von 250 Millionen Euro (Q1 2020: 146 Millionen Euro). Das Segment Firmenkunden hielt die bereinigten Erträge dank eines starken Kapitalmarktgeschäfts mit 824 Millionen Euro (Q1 2020: 833 Millionen Euro) nahezu stabil und konnte damit den pandemiebedingten Rückgang im Kreditgeschäft ausgleichen. Der Bereich International Corporates profitierte von einem verbesserten Anleihe- und Syndizierungsgeschäft, während sich im Bereich Mittelstand die geringere Kreditnachfrage auswirkte. Im Bereich Institutionals führten Corona-Effekte zu einem verhaltenen Transaktionsbankgeschäft. Einschließlich der Sonder- und Bewertungseffekte stiegen die Erträge des Segments um gut 11 % auf insgesamt 842 Millionen Euro (Q1 2020: 755 Millionen Euro). Ein niedriges Risikoergebnis von minus 52 Millionen Euro (Q1 2020: minus 165 Millionen Euro) und erneut gesenkte Kosten führten zu einem positiven Operativen Ergebnis des Segments von 98 Millionen Euro (Q1 2020: minus 112 Millionen Euro). Ausblick Übersicht wesentlicher Finanzkennzahlen
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